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Willkommen in Röhrenfurth

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Die von Riedesel

© Dorfgemeinschaft
Röhrenfurth

800 Jahre Röhrenfurth (1982)
Geschichte und Geschichten eines Dorfes
Aktualisierte Ausgabe

Die von Riedesel, Erben derer von Röhrenfurth

Die von Riedesel waren bereits um 1300 - ebenso wie die von Röhrenfurth - Burgmannen der Stadt Melsungen und hatten in der Stadt ihren Burgsitz und in der engeren und weiteren Umgebung Besitztümer, die durch das Röhrenfurther Erbe erheblich vergrößert wurden. Von besonderem Wert waren die Dorfschaft Röhrenfurth und das von denen von Röhrenfurth und von Holzheim um 1400 im Auftrage des Landgrafen Ludwig I. erbaute Schloss Ludwigseck mit seinen umfangreichen Waldungen und Ländereien.
Die Dorfschaft Röhrenfurth zehntete mit den Gemarkungsteilen rechts der Fulda denen von Riedesel, während die Teile links der Fulda dem Landgrafen/Kurfürsten zehntpflichtig waren.
Von erheblicher persönlicher Bedeutung war auch das von Eckhard II. von Röhrenfurth an seinen Schwiegersohn Hermann Riedesel vererbte Amt des Erbmarschalls am landgräflichen Hofe zu Kassel. 1429 beerbte Hermann von Riedesel auch die in 1428 ausgestorbenen Herren zu Eisenbach und machte die Burg Eisenbach zum Stammsitz der Riedesel Freiherren zu Eisenbach.

 Zur Verwaltung seiner Güter und Rechte chronik_s22orin Röhrenfurth und Melsungen sowie der Umgebung setzte Hermann von Riedesel um 1449 einen Amtsvogt in Melsungen ein. Diese Amtsvogtei, von der später noch die Rede sein wird, stand bis zum Jahre 1945, als sie im April beim Beschuss der Stadt Melsungen durch Feuer vernichtet wurde, im "Vorderen Eisfeld". Als Vogtei wurde sie etwa bis zum Jahre 1790 genutzt.
In Röhrenfurth besaßen die von Riedesel an Gebäuden lediglich den sogenannten "Schaafshof", die Schäferei mit Stallung und einer Scheune (jetzt Wiederrecht'sches Wohnhaus, Bergstraße 2), der aber stets verpachtet war (1692 an Joh. Nadelöhrn, 1744 an Conrad Nadeler, 1759 - 61 an Hanß Curth Nadler, 1778 an Justus Müller). Ob dieser Schafshof in früheren Zeiten der Stammsitz derer von Röhrenfurth war, ist nicht zu klären.
Außerdem besaßen sie noch den Wald am Mülmsche Berg, die zwischen der Fulda und der Nürnberger Straße gelegene sogenannte Herrenwiese (nicht zu verwechseln mit der Herrschaftswiese in der Nähe der Hünenburg, die der "allergnädigsten Herrschaft' , dem Landgrafen, gehörte), sowie Wiesengrundstücke im Breitenbachgrund. Letztere wurden im Jahre 1932 an die damaligen Pächter verkauft. Lediglich die Röhrenfurther Waldinteressenten zahlen noch Anteilserträge an die von Riedesel bzw. an die von und zu Gilsa.
In einem späteren Kapitel wird noch eingehend über die Dienste berichtet, die die Röhrenfurther Einwohner den von Riedesel zu erbringen hatten, ebenso über die "Niedere Gerichtsbarkeit", die den Riedesel zustand.

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